Villa Rossa 2019: Stadt. Und Land.

Die 17. Villa Rossa fand vom 24. August (Anreise) bis zum 31. August 2019 (Abreise) in der Villa Palagione Centro Interculturale – Associazione culturale bei Volterra statt . Ihr Thema: Stadt. Und Land.

In einer schon Anfang März 2019 veröffentlichten Analyse der Deutsche Bank Research wurde davon ausgegangen, dass der rasante Preisanstieg für Immobilien und Mieten in Deutschland noch bis zum Jahre 2022 und darüber hinaus anhalten könnte. Begeistert wurde für Berlin ein „Superzyklus“ vorausgesagt. Ein Superzyklus ganz anderer Art findet schon statt: zehntausende Mieter*innen protestieren. Kaum eine nennenswerte Stadt ohne Mieter*innenintiative. In zahlreichen Städten wie Freiburg, Frankfurt und Berlin ging oder geht es um Bürgerentscheide. Der Widerstand gegen das Bauen scheint riesengroß geworden zu sein. Wohnungs- und Bodenfrage sind zurück. In Berlin tauchte plötzlich das Thema Enteignung der Immobilienkonzerne auf. Ob von der Bodenfrage, dem Grundeigentum oder einer neuen Landnahme die Rede ist: die Operationen des hier Anlage suchenden Kapitals zeigen, dass die Fragen der öffentlichen Daseinsvorsorge, eines neuen Sozialstaats, der Klimakrise, der profanen -zig-Milliarden schweren einschlägigen Wirtschaftskriminalität oder der sozialen Polarisierung mittlerweile von dieser Entwicklung immer stärker beeinflusst werden. Wohnen und Stadtentwicklung werden mehr denn je zu einem politischen Schlüsselthema. Wir haben einige Themenfelder zusammengetragen, aus denen wir im Verlauf der Seminarwoche Aspekte herausgreifen wollen:

Die Themen des Villa-Rossa-Seminars 2019 waren:

  • Stadt im Kapitalismus
  • Arbeit & Stadt I+II
  • Rechte Räume & Städte
  • Patriarchale Stadt
  • Mobilität Macht Stadt
  • Venedig: Stadt mit Maut
  • Städte im Vergleich. Notizen zu (Amsterdam, Barcelona, Wien und Berlin.)
  • Und? Land!
  • Wohnungsfrage und -kämpfe
  • Enteignung-eine Zwischenbilanz
  • Welche Zukunft will die gesellschaftliche Linke für die Städte?
  • Städtische Bewegungen heute?

Wir haben 12 Referent*innen gewonnen, die 2019 den – ziemlich langen – Weg in die Villa Rossa genommen haben:

Bernd Belina, Prof. Institut für Humangeographie, Frankfurt | Susanna Böhme-Kuby, Dr., Autorin Blätter, Ossietzky u.v.a.m., Venedig | Jürgen Bönig, Dr., Technikhistoriker, Hamburg; | Andrea Röpke Journalistin und Autorin | Marianne Kolter  LINKE-Vorstand-Sprecherin Schleswig—Holstein | Winfried Wolf, Dr., Chefredakteur Lunapark, Berlin | Katalin Gennburg, MdL Die LINKE Berlin | Jenny Künkel, Dr. wiss. Mitarbeiterin HU Berlin | Peter Hauck-Scholz, Dr., Anwalt, Marburg | Andrej Holm, Dr., Wiss. Mitarbeiter HU Berlin | Hans-Jürgen Urban, PD Dr. phil. habil., Wiss. Mitarbeiter Jena, geschäftsf. Mitglied des Vorstandes der IG Metall, | Margit Mayer, Prof. Dr. (A.D.), Politikwissenschaftlerin am John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der FU Berlin.


Programm / Texte + Literaturhinweise / Personen

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Näheres zum von der Stiftung GegenStand und dem ver.di-Bildungswerk Hessen in Kooperation getragenen Projekt der „Villa Rossa“ hier: http://www.s-gs.de/wordpress/?page_id=964 . Zur besseren Veranschaulichung dort auch knapp 800 Fotos der Villa, die im Verlauf der 17 Seminarjahre durch glückliche Mitwirkende entstanden. Teilnahmekosten für den einwöchigen Aufenthalt (Seminar u. Halbpension) liegen pro Person bei ca. 600 bis 800 € (ohne Reisekosten); dabei sind neben der Unterkunft der Transfer am An- und Abreisetag (Sa/Sa) zwischen Volterra und der Villa, die Halbpension, die Gemeinkosten (Seminarräume und -ausstattung incl. Technik,) Getränke im Seminarraum und WLAN enthalten, nicht aber Kosten, die nach Kopfzahl abgerechnet werden wie etwa Transfers, thematische Exkursionen o. ä. Wir raten vor allem aus Kostengründen zu einer frühen Anmeldung bzw. Buchung (Flüge nach Pisa / Florenz, oder die Bahn). Viele fahren mit der Bahn nach Florenz und nehmen für das letzte Teilstück den ÖPNV oder einen wenigstens einen gemeinsamen Leihwagen. Infos und Empfehlungen in Sachen Anreise gibt es auf der Website der Villa, wir versuchen auch als Veranstalterin zu helfen. Wir gehen davon aus, dass die Veranstaltung wie in den Vorjahren als Bildungsurlaub anerkannt wird und bemühen uns entsprechend. Die Veranstaltung wird dankenswerterweise von der Rosa Luxemburg Stiftung gefördert. Wir freuen uns, Euch auf der  „Villa Rossa“ zu sehen! Nähere Informationen per Mail bitte bei Godela Linde (Mail godelalinde@gmx.de  ) oder Rainer Rilling (Mail: rilling@outlook.de ).

 

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Infoseite zur Villa Rossa